Effiziente Bodenreinigung in Lager und Werkstätten: Unfallprävention und Werterhalt
Die regelmäßige Reinigung von Böden in Werkstätten und Lagern ist von zentraler Bedeutung, um nicht nur ein sauberes Arbeitsumfeld zu gewährleisten, sondern auch wichtige Sicherheits- und Schutzmaßnahmen umzusetzen. Sauberkeit und Bodenreinigung ist nicht nur ein visueller Faktor, sondern trägt wesentlich zur Vermeidung von Arbeitsunfällen bei und sorgt für den langfristigen Werterhalt der Bodenbeläge. Besonders in Bereichen, in denen Öl oder andere Schmierstoffe verwendet werden, kann die Ansammlung von Verunreinigungen wie Staub, Fett oder Flüssigkeiten zu erheblichen Rutschgefahren führen. Diese Gefahren sollten keineswegs unterschätzt werden, da rund 30 Prozent aller Arbeitsunfälle durch Stolpern, Rutschen oder Stürze verursacht werden.
Verschmutzungen auf harten oder elastischen Bodenbelägen können die Geh- und Trittsicherheit erheblich beeinträchtigen. Staub, der sich auf Oberflächen ablagert, oder Ölspuren, die den Boden rutschig machen, stellen besondere Risiken dar. Eine professionelle Reinigung ist daher nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch eine der Arbeitssicherheit. Zudem schützt die regelmäßige Reinigung den Boden vor Abnutzung. Schmutzpartikel wie Sand oder Staub wirken abrasiv auf die Oberfläche, was dazu führen kann, dass sich diese aufraut. Ein aufgerauter Boden bietet Verschmutzungen mehr Halt, was die Reinigungsintervalle verkürzt und die Lebensdauer des Bodenbelags reduziert.
Industrieböden, wie sie häufig in Werkstätten und Lagern zum Einsatz kommen, müssen extremen Belastungen standhalten und dabei trittsicher bleiben. Diese Böden sind in der Regel aus stark verdichtetem Zementestrich oder anderen widerstandsfähigen Materialien gefertigt, die speziell dafür ausgelegt sind, schweren Verkehr und starke Beanspruchung zu bewältigen. Dennoch sind auch diese Böden nicht unempfindlich gegenüber chemischen Einflüssen und Verschmutzungen. Ohne die richtige Pflege und Bodenreinigung können sie schnell an Wert und Funktionalität verlieren.
Unterschiedliche Estricharten und ihre Besonderheiten
Industrieböden bestehen oft aus verschiedenen Estricharten, die jeweils spezifische Eigenschaften und Anforderungen an die Reinigung haben. Zementestrich, einer der am häufigsten verwendeten Böden in Werkstätten, besteht aus einer Mischung aus Sand, Kies, Zement und Wasser. Er ist zwar äußerst robust und kann hohe Verkehrslasten aufnehmen, reagiert jedoch empfindlich auf Säuren und starke Alkalien. Bei unsachgemäßer Reinigung kann sich die Oberfläche aufrauen, was die Sauberkeit beeinträchtigt und den Boden schneller abnutzen lässt.
Kalziumsulfatestrich, auch Anhydritestrich genannt, ist durch seine harte und dichte Oberfläche besonders pflegeleicht. Allerdings reagiert er empfindlich auf Feuchtigkeit, weshalb bei der Grundreinigung auf lange Einwirkzeiten von Wasser verzichtet werden sollte. Magnesiumestrich hingegen, bekannt für seine Zähigkeit und Haltbarkeit, wird oft mit einer Imprägnierung versehen, die den Boden vor Schmutz und Staub schützt.
Gussasphaltestrich zeichnet sich durch seine Wasser- und Alkalibeständigkeit aus und staubt nicht. Allerdings ist er gegenüber Lösemitteln empfindlich, was bei der Auswahl der Reinigungsmittel berücksichtigt werden muss. Jede dieser Estricharten stellt spezifische Anforderungen an die Reinigung, die berücksichtigt werden müssen, um Schäden zu vermeiden und die Langlebigkeit der Böden zu gewährleisten.
Reinigungsmethoden: Von der Grundreinigung bis zur Unterhaltspflege
Die richtige Wahl der Reinigungsmethode hängt nicht nur von der Art des Bodenbelags ab, sondern auch von der Art der Verschmutzung. Bei der Grundreinigung von stark verschmutzten Industrieböden kommt häufig die sogenannte Zwei-Schritt-Methode zum Einsatz. Hierbei wird mit einem Schrubbautomaten und einem Reinigungsmittel, das auf den jeweiligen Bodenbelag abgestimmt ist, gearbeitet. Besonders Öl- und Fettrückstände lassen sich durch Nassscheuern mit Schrubbautomaten effizient entfernen.
Für die regelmäßige Unterhaltsreinigung genügen oft leichtere Maßnahmen wie die Ein-Schritt-Methode, bei der das Reinigungsmittel in geringer Dosierung aufgetragen und der Boden sofort wieder abgesaugt wird. Diese Methode sorgt dafür, dass der Boden nicht zu nass wird, was besonders bei empfindlichen Belägen wie Kalziumsulfatestrich wichtig ist. Für die Entfernung von Gabelstaplerspuren oder Reifenabrieb können spezielle hochalkalische Reinigungsmittel verwendet werden, die allerdings nicht auf beschichteten Böden angewendet werden sollten, da diese sonst beschädigt werden könnten.
Die Verwendung von Scheuersaugmaschinen bietet gegenüber der manuellen Bodenreiniging viele Vorteile. Sie ermöglichen eine gründlichere und schnellere Reinigung und tragen gleichzeitig zur Schonung der Bodenbeläge bei. Besonders bei glatten, fugenlosen Böden wie Zementestrich oder Kalziumsulfatestrich empfiehlt sich der Einsatz von Scheuersaugmaschinen mit Scheibenbürstensystemen. Für strukturierte oder rauere Böden sind hingegen Walzenbürstensysteme besser geeignet, da sie den Schmutz effizienter aus den Vertiefungen der Oberfläche herausarbeiten.
Quelle: Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH, in Fachzeitschrift „Technische Logistik“
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