Optimierung der Lösemittelsicherheit durch die richtige Abfülltechnik
In der Chemieindustrie ist die Handhabung von Lösemitteln eine wirklich alltägliche Aufgabe, die aber doch spezielle Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Dies gilt besonders beim Ab- oder Umfüllen aufgrund der Brand- und Explosionsgefahr, die von Lösemitteln und ihren Dämpfen ausgeht. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Verwendung einer geeigneten Abfülltechnik, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen und Risiken zu minimieren.
Die Lagerung von Lösemitteln in größeren Gebinden ist aus Kostengründen und zur Vermeidung von Lieferengpässen üblich. Bevor diese Lösemittel im Labor oder am Einsatzort verwendet werden können, müssen sie aus dem großen Gebinde in kleinere Behälter umgefüllt werden. Traditionelle Methoden wie das Ausgießen oder das Umfüllen mittels Trichter bergen jedoch erhebliche Gefahren. Diese Verfahren können zu elektrostatischen Aufladungen führen, die oft unterschätzte Explosionsgefahren darstellen. Zudem besteht das Risiko des Auslaufens oder Verschüttens der Lösemittel, was zu gesundheitlichen Gefährdungen wie Hautreizungen oder Vergiftungen führen kann.
Auswahl und Einsatz von Abfüllpumpen
Die Investition in eine speziell für gefährliche Flüssigkeiten konzipierte Pumpe ist daher durchaus sinnvoll. Eine solche Pumpe sollte aus leitfähigem Material, wie Edelstahl, gefertigt sein, um eine Erdung zu ermöglichen. Dies ist besonders wichtig, wenn brennbare Flüssigkeiten abgefüllt werden, um Brand- und Explosionsgefahren zu vermeiden. Pumpen aus Kunststoff sind aufgrund ihrer Nichtleitfähigkeit in solchen Fällen einfach nicht geeignet.
Die Pumpen müssen zudem chemisch beständig gegen das abzufüllende Lösemittel sein. Hier geben spezielle Listen zur chemischen Beständigkeit von Kunststoffen und Metallen Aufschluss, die man stets bereit halten sollte. Eine Überdruckpumpe ist oft die bevorzugte Wahl für das Abfüllen austrocknender Lösemittel, da nur das Pumpenrohr mit dem Medium in Kontakt kommt und so der mechanische Abrieb der Dichtung vermieden wird.
Leitfaden zur Risikominimierung
Für verschiedene Behältergrößen und Abfüllmengen gibt es Lösemittelpumpen in diversen Ausführungen. Manuelle Handpumpen eignen sich für Kanister und kleinere Fässer, während für größere Fässer Pumpen mit Fußbetrieb zur Verfügung sinnvoll sind. Für das Abfüllen sauerstoffempfindlicher oder hochreiner Medien kann ein Entnahmesystem unter Einsatz von Inertgas wie Stickstoff verwendet werden.
Wichtig ist auch, dass beim Abfüllen alle Komponenten, einschließlich der Abfüllpumpe und der Behälter, geerdet werden können. Der Einsatz eines Antistatik-Sets kann elektrostatische Aufladungen verhindern, die sonst zu Entflammung oder Explosion führen können. So ist auch das Abfüllen in Kunststoffbehälter sicher möglich.
Entscheider in der Chemieindustrie sollten sich der Wichtigkeit einer korrekten und sicheren Abfülltechnik bewusst sein. Die Wahl der richtigen Pumpe und die Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend, um nicht nur die Gefahren beim Umgang mit Lösemitteln zu minimieren, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.
Quelle: https://www.chemietechnik.de
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