Laterale Führung: Der Schlüssel zur effektiven modernen Teamarbeit
In einer Zeit, in der unsere Arbeitswelt durch bereichsübergreifende Kooperationen, flache Hierarchien und Projektteams immer stärker geprägt ist, ist es unumgänglich, dass das herkömmliche Führungsverständnis angepasst wird. Traditionelle Führungsansätze, die sich auf klare Hierarchien und eindeutige Zuständigkeiten stützen, zeigen sich in komplex vernetzten Organisationsstrukturen oft als unzureichend. Genau hier tritt die laterale Führung auf den Plan.
Diese Art der Unternehmensführung unterscheidet sich fundamental von der klassischen Vorgehensweise. Statt allein auf einer hierarchischen Weisungsbefugnis zu fußen, setzt sie auf informelle Instrumente. Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und Konsensbildung bilden das Fundament der lateralen Führung. Hierbei verlagert sich der Fokus von einer strikt disziplinarischen Machtausübung hin zu individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten. Persönliche Integrität, ausgeprägtes Expertentum und effektives Networking werden zu essenziellen Ressourcen für die laterale Führungskraft.
Von hierarchischer zu lateraler Führung: Ein Paradigmenwechsel
Es ist entscheidend zu betonen, dass der Übergang von einem klassischen zu einem lateralen Führungsverständnis mehr als nur eine begriffliche Neuerung darstellt. Es geht um die aktive Beeinflussung von Personen und Organisationseinheiten mit einem neuen Ansatz. Im Gegensatz zur klassischen Führung, die oft klare Direktiven vorgibt, legt die laterale Führung den Schwerpunkt darauf, ein gemeinsames Verständnis und gemeinsame Ziele mit allen Beteiligten zu entwickeln.
Ein zentraler Punkt bei dieser Methode ist ganz klar das Erzielen von weitgehender Zustimmung. Ohne die traditionelle hierarchische Machtposition muss sich eine laterale Führungskraft darauf konzentrieren, die Zustimmung oder zumindest Akzeptanz aller Beteiligten zu erlangen. Dies verlangt nicht nur diplomatisches Geschick, sondern auch die Fähigkeit, die verschiedenen Interessen und Sichtweisen aller zu erkenenn und zu berücksichtigen und zu einem gemeinsamen Nenner zu führen. Dies kann bedeuten, Kompromisse einzugehen, in anderen Fällen aber auch, entschlossene Entscheidungen zwischen verschiedenen Lösungsansätzen zu treffen.
Zustimmung und Vernetzung als Schlüssel zum Erfolg
Deutlich wird, dass die laterale Führung ein Abbild der modernen, dynamischen Arbeitswelt ist. In einem Arbeitsumfeld, das von intensiver Vernetzung und fortschreitender Digitalisierung durchzogen ist, nimmt die Relevanz dieser Führungsform stetig zu. Dabei wird nicht nur die bewusste Weiterentwicklung von Kompetenzen immer wichtiger, sondern auch das Verständnis, dass es nicht mehr nur darum geht, „oben“ oder „unten“ zu stehen – sondern vielmehr darum, synergetisch zu agieren, gemeinsame Ziele anzustreben und gemeinsame Erfolge zu feiern.
(Quelle: MaschinenMarkt, Ausgabe 5/23)
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