Umweltfreundlicher Korrosionsschutz für Maschinen: Gute Kühlwasser-Qualität ohne Chemikalien
Für gute Produktionsergebnisse und geringe Servicekost ist eine dauerhaft hohe Wasserqualität erforderlich. Anwender müssen für ihre Maschine sicherstellen, dass sich keine Bakterien in ihren Kreisläufen bilden, die zum Beispiel durch Biofilme gestört werden – oder bei denen zudem oft Korrosion an Stahlformen nagt. Korrosives oder mit Bakterien belastetes Kühlwasser schadet Maschinen und Anlagen besonders auch in kunststoffverarbeitenden Unternehmen.
Häufig werden Chemikalien zur Regulation des pH-Wertes und Biozide gegen die Bildung von Biofilmen eingesetzt, um Korrosion in den Anlagen zu vermeiden oder wenigstens zu vermindern. Der Einsatz dieser Mittel ist allerdings auch wartungs- und kostenintensiv. Ideal ist daher eine chemikalienfreie Lösung zum Erhalt der Kühlwasserqualität, was nicht nur mit weniger Kosten verbunden ist, sondern auch die Umwelt schont.
Ein typisches Beispiel sind Unternehmen, die Spritzguss-Systeme einsetzen, schreibt Christian Barth, Country Manager bei Enwa AS in Hennef in der Fachzeitschrift „Plastverarbeiter“. Dort seien Kühlkreisläufe im Einsatz, bei denen immer Sauerstoff und CO2 in das Wasser eindringen und den pH-Wert reduzieren. Auch die Aufbereitung der Werkzeuge können im Nachgang eine zunächst gute Wasserqualität im Kühlkreislauf verschlechtern. Dies passiert, wenn mit Phosphorsäure passiviert wird und der Rest der hoch konzentrierten Säure vor der nächsten Verwendung nicht ordnungsgemäß aus der Form gespült wird. Dieser Rest gelangt dann bei Inbetriebnahme der Form wieder in den großen Kreislauf und beeinflusst die Wasserqualität negativ.
Die Praxis sehe für Anwender von Chemie aber meist anders aus. Wenn chemische Korrosionsschutzmittel gegen die Korrosion dem System zugeführt werden, komme es nicht selten vor, dass die Biologie im Vorratstank quasi explodiere. Infolgedessen seien Biozide notwendig, um die Bakterien zu entfernen – quasi ein Teufelskreis.
Eine Lösung ohne Chemikalien für sauberes Systemwasser in Kühlkreisläufen
Der Autor stellt im weiteren die hauseigene Lösung vor, die ohne entsprechende Zusätze auskommt. Dabei kann durch die konsequente Verwendung von Mineralien erst gar keine Nahrungsquelle für Bakterien entstehen. Der einmal eingestellte, dauerhaft hohe pH-Wert stellt in Kombination mit den Mineralien eine wirkungsvolle Bakterienbarriere dar. Letztlich eine umweltfreundliche Wasseraufbereitung ohne eine Umweltgefährdungsklasse.
Der Korrosionsschutz erfolgt über den eingestellten pH-Wert, durch den sich auf den unedlen Metallen eine stabile Schutzschicht bildet. Der pH-Wert wird selbstregulierend gehalten und ermöglicht Wartungsintervalle von zwölf Monaten für den Betreiber.
Der Experte empfiehlt bei einer neu zu planenden Anlage ein druckbehaftetes, geschlossenes System einzusetzen. Dabei würden sich zwar nicht automatisch alle Herausforderungen offener Systeme erledigen, jedoch seien die Randbedingungen einfacher zu kontrollieren. Bakterienfrei ist dieses Wasser allerdings nicht – wie es auch Trinkwasser nicht sein können. Und, Korrosion bleibt oft trotzdem ein Thema, da viele der Systeme aus Stahl gebaut werden.