Qualität verbessern: Metallische Verunreinigungen in Kunststoffgranulaten
Bereits kleinste metallische Verunreinigungen in Kunststoffgranulaten können zu erheblichen Problemen bei der Kunststoffherstellung und -verarbeitung führen. Dagegen stehen innerhalb der Industrie hohe Qualitätsanforderungen (und damit verbundene strikte Standards) an Materialen und die daraus resultierenden Produkte.
Damit wird deutlich, dass das Erkennen von metallischen Verunreinigungen und eine kontinuierlichen Überwachung im laufenden Produktionsprozess ausgesprochen wichtig ist. Ein neues System zur Qualitätskontrolle vereint Röntgentechnologie mit einer automatischen Offline-Inspektion und -Analyse.
Fast immer ist ein hoher Einsatz erforderlich, um Fehler zu vermeiden und ein noch größerer Aufwand, um diese zu beheben. Alleine die Demontage von Spritzgusswerkzeugen, der Austausch von Heißkanalsystemen oder die Überarbeitung / Ausbesserung von Hohlräumen sind sowohl zeit- als auch kostenintensiv. Rebecca Zachau von Sikora stellt in einem Artikel für die Fachzeitschrift „Plastverarbeiter“ ein neues System vor, dass diese Situation deutlich verbessern soll.
Mit Hilfe von Röntgentechnologie wird ein zerstörungsfreier Blick ins beziehungsweise durch das Kunststoffgranulat möglich. Dazu kommt eine ebenfalls vorteilhafte Differenzierung zwischen verschiedenen Materialien wie dem Granulat und den besagten Metallpartikeln. So können im Rohstoff eingeschlossene Späne detektiert werden – und da die Röntgeneinheit zur Umgebung hermetisch abgeschlossen ist, tritt keine Strahlung nach außen, sodass die Vorgaben des Strahlenschutzgesetzes und der Strahlenschutzverordnung erfüllt werden.
Wie werden die Verunreinigungen im Kunststoff analysiert?
Auf einem Probenträger wird das Substrat durch den mit einer Röntgenkamera ausgestatteten Inspektionsbereich geführt. Innerhalb von 30 Sekunden erfolgt die Inspektion und Auswertung, wobei ein Projektor kontaminiertes Material direkt farblich markiert. Gleichzeitig wird am Monitor Größe und Fläche der Verunreinigung angezeigt. Durch die Röntgenaufnahmen werden metallische Verunreinigungen ab 50 μm auf der Oberflache wie auch innerhalb von intransparentem, farbigem und transparentem Kunststoffgranulat automatisch detektiert, visualisiert und ausgewertet.
Neben Einzelprüfungen erlaubt die Software des Systems auch Serienprüfungen und damit wertvolle Vergleiche im gesamten Produktionsprozess. Das System arbeitet zudem nicht isoliert im Betriebsablauf – über eine LAN-Schnittstelle lässt es sich mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden und die gesammelten Daten für die Weiterverarbeitung exportieren. Das Ganze ist ein mobiles Offline-Prüfgerät auf Rollen, dass sowohl für Stichprobenkontrollen außerhalb des Produktionsprozesses im Labor als auch direkt neben der Produktionslinie eingesetzt werden kann.