Naturfaser – Vliesstoff-Einsätze – Geotextilien
Naturfaser werden immer wichtiger für Vliesstoff-Einsätze
Einfache Verarbeitung, Nachhaltigkeit und Recyling-Möglichkeiten sind starke Eigenschaften
Der Einsatz von Pflanzenfasern in Vliesstoffen für technische Textilien war in der Vergangenheit meist für eigenschafts-, aufkommens- und entsorgungsbezogene Nischen-Anwendungen. Die Tradition ist durchaus eine lange – Flachs wurde bereits 1934 in Nass-Vliesen verwendet. Und noch älter ist der Einsatz von Jute und Sisal für Nadelfilze (1890).
Seit den 90’er Jahren des 20. Jahrhunderts sind Naturfasern zunehmend im Einsatz als Verstärkungsfasern in duro- und thermoplastischen Bauteilen für die Fahrzeug-Innenverkleidung . Dabei ist das Thermoform-Pressen das vorrangig genutzte Herstellungsverfahren der meist großflächigen Formteile.
Guten Eigenschaften sowohl der Werkstoffe selbst, als auch unter Aspekten wir Recycling und Nachhaltigkeit, stehen auch einige Problempunkte entgegen. Der Einfluss von Art, Klima, Anbaumethoden, Ernte- und Aufschlussverfahren bei Pflanzenfasern sowie Rasse , Haltungsbedingungen, und Gewinnung bei Tierfasern bedeuten oft Schwankungen hinsichtlich Aufkommen, Eigenschaften und Preis.
Wegen einfacher Handhabbarkeit, Umweltverträglichkeit und Recycelbarkeit geht der Trend aber deutlich zu thermoplastischen Werkstoffen, wobei sich für Naturfasern Polypropylen aufgrund des niedrigen Schmelzpunktes als Matrixpolymer anbietet, schreibt das Fachmagazin „Allgemeiner Vliesstoff-Report“ in seiner Ausgabe 2/16.
Boom bei Geo-Textilien
Geotextilien sind eine Produktgruppe der technischen Textilien mit jährlichen Zuwachsraten um 10 Prozent. Die Pflanzenfasern (Flachs, Hanf, Ramie, Jute und Kokos ) sind derzeit vor allem im allgemeinen Erdbau im Einsatz. Seit langem praktizierte Anwendungen sind Matten und Vliesstoffe zum Erosions- und Böschungsschutz, zur Sanierung von Hängen in der Bergbausanierung und für Skipisten oder als Trägermaterial für Rollrasen.
Gerade „temporäre“ Effekte der Stabilisierung der Erdstoffoberfläche und des Ableitens von Niederschlagswasser, bis hin zur Übernahme dieser Funktionen durch den natürlichen Pflanzenwuchs sind besonders wichtig. Dabei gilt es zunehmend auf den internationalen Bedarf zu schauen, hier ist zukünftig ein großer Absatzmarkt zu erwarten.
Foto: Moreno Soppelsa