Technische Textilien brauchen Flammschutz – neue Entwicklungen
Textilien für technische Bereiche bestehen meist aus Hi-Tech-Materialien, werden in vielen Bereichen eingesetzt, oft um herkömmliche Stoffe zu ersetzen und sind auch als Funktions- und Schutzkleidung allseits präsent. Durch die vielfältigen Einsatzbereiche werden an die Ausgangsmaterialien neben Anforderungen wie mechanische Belastbarkeit und Beständigkeit weitere Funktionen wie etwa Flammschutz, Antistatik oder Hydrophobie gestellt. Und das wird meist durch verschiedenste Formen der Veredelung erreicht.
Flammschutz ist ja auch einer der zentralen Lösungen, die Weserland für seine Kunden realisiert – wie etwa Compounds für die Teppichrückenbeschichtung zur flammhemmenden und antistatischen Ausrüstung von Flugzeug-, Automobil-, Bahn- und Objektteppichen.
Neuste Entwicklungen des Fraunhofer-Institut in Würzburg erlauben nun erstmals gleich mehrere Eigenschaften in einem Gang als Eigenschaft zu implementieren. Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC haben 2015 gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern eine neue Veredlungslösung auf Wasserbasis entwickelt. Das Beschichtungssystem ermöglicht bis zu sechs Funktionen in nur einem Arbeitsschritt miteinander zu kombinieren.
Damit ist es gelungen Herausforderungen bei der Rezepturzusammenstellung zu überwinden, und dabei die sich oft nicht vertragenden chemischen Eigenschaften der Textilhilfsmittel aufeinander abzustimmen und gleichzeitig die unterschiedlichen Eigenschaften der Faserstoffe in den Textilien zu berücksichtigen.
Das Beschichtungssystem erlaubt Textilien in einem Beschichtungsvorgang mit hydrophoben, waschbeständigen, antistatischen, abriebbeständigen sowie antimikrobiellen Eigenschaften auszurüsten. Konzipiert als modulares System können individuell zugeschnittene Funktions- und Eigenschaftsprofile konfiguriert werden. Die Textilindustrie erhält damit ein Veredlungssystem im Baukasten-Prinzip, das mit bis zu sechs Funktionen in einer Beschichtungslösung vielfältigen Anforderungen gerecht wird. Der modulare Ansatz ist auch ein Prinzip bei Weserland – Kunden erhalten individuelle Lösungen, die ihnen erlauben sehr zielgerichtet zu planen und dazu in Größenordnungen, die exakt ihren Problemstellungen entsprechen.
Die Vorteile dieser Veredlungslösung sind natürlich offensichtlich: Weniger Prozessschritte bei der Herstellung, niedrigere Energie- und Produktionskosten. Die Einsatzbereiche reichen unter anderem von der Luftreinigung in öffentlichen Gebäuden, Hotels bis hin zu PKWs. Dazu kommen flammhemmende Eigenschaften von Textilien, die beispielsweise für Gardinen in großen Räumen oder öffentlichen Einrichtungen genutzt werden.
Foto: auremar